Lassen Sie sich von der Übersetzung bitte nicht täuschen, denn Bullit de Peix ist eines der typischsten und traditionellsten Gerichte der Insel-Küche.

Sie mögen keine Allioli ? Dann kann ich Ihnen diesen wunderbaren Fischeintopf leider nicht empfehlen.

Die Legende besagt, dass der Bullit de Peix vor vielen Jahren auf einem Fischerboot, einer ibizenkischen Llaut "geboren" wurde. Von den Fischern wurde er als Mittagsessen mit dem Fisch zubereitet, der nicht mehr verkauft werden konnte. Sie kochten den Fisch mit Kartoffeln und bereiteten mit der entstandenen Brühe und etwas Tintenfisch ein einfachenes gebratenes Reisgericht zu.

Bullit de Peix ist alles andere als simpel oder fad im Geschmack - Bullit de Peix ist kräftig, herzhaft und ein echter Gaumenschmaus. Er wird normalerweise als Hauptgericht auf Platten mit verschiedenen Arten von Felsenfischen serviert, die immer aus der Region stammen. Die gängigsten sind Rotja (Drachenkopf), Mero (Zackenbarsch) oder Gallo de San Pedro (Petersfisch).

Für die beliebteste Form dieser Insel-Spezialität werden die Fischstücke von den Kartoffeln und den restlichen Zutaten getrennt und mit einer Allioli-Sauce serviert. Als zweiten Gang gibt es dann Arroz a Banda.

Dieses Gericht ist im Laufe der Zeit von einfachen Holztischen auf elegante, weiss eingedeckte Restauranttische gelangt und hat einigen Küchenchefs der Insel viel Ruhm eingebracht. Meine ibizenkische Nachbarin, Señora Eulalia, erzählt: "Bullit de Peix war früher ein Essen für die armen Leute, heute ist er zu einer Delikatesse in vielen Restaurants geworden,  die sich nicht jeder leisten kann."

Wenn Sie sich die Restaurant-Rechnung sparen wollen und dieses Gericht lieber zu Hause kochen möchten, sollten Sie auf den Markt gehen (am besten auf den Mercat

Nou). "Wollen sie einen Bullit de Peix für die Reichen oder für der Armen machen ?"

scherzt die Fischändlerin Valentina mit Humor auf die Frage, welche Fische sie für einen guten Bullit de Peix kaufen sollten - sie stellte aber direkt zur Beantwortung ihrer Frage klar, dass sie nicht "für Reiche oder für Arme" meint, sondern "mit mehr Gräten oder mit weniger Gräten". 

Es gibt (wie bei fast allen traditionelllen Inselgerichten) dutzende Familienrezepte, die von Generation zu Generation weitergegeben werden - sie sind bis heute ein wohl gehüteter Schatz. Aber wenn es eine gemeinsame Zutat in den traditionellen Gerichten Ibizas gibt, dann geht die Diskussion darüber, ob man sie mit oder ohne der angesagten Zutaten kochen soll. Hier im Falle des Bullit de Peix drehen sich die Diskussionen um die Kartoffel und um die Allioli.

Señora Eulalia berichtet: "dass in Sant Antoni und Santa Eulalia keine Kartoffeln verwendet werden, in Vila (Ibiza-Stadt) schon. Man sagt, wenn Kartoffeln zugefügt werden, erscheint der Bullit de Peix auf den Servier-Platten grösser und üppiger, so dass man mehr Geld verlangen kann".

Bullit der Peix wird mit FRISCH-FISCH zubereitet, vorzugsweise aus den Felsen wie Rotja (Drachenkopf), Mero (Zackenbarsch), Rape (Seeteufel), Denton (Zahnbrasse) oder Gallo de San Pedro (Petersfisch). Die Fische werden in einer Kasserolle mit Wurzelgemüse, Olivenöl, Knoblauch, Zwiebel, Tomaten, Pfeffer und Lorbeer langsam gekocht. Sobald der Fisch gar ist, wird er mit ein wenig heissem Wasser aufgegossen und noch ein wenig weiter gekocht, bis eine konzentrierte Brühe entstanden ist. Aus dieser Brühe wird separat Arroz a Banda zubereitet - eine knusprig mit Tintenfisch angebratene, sehr schmakhafte Reispfanne oder man gibt etwas mehr Brühe dazu und löffelt den Reis als Suppe und geniesst dann zweiten Gang nach dem Bullit de Peix.

Auf der Insel werden in zahlreichen Restaurants (mit und ohne Tischdecke) Bullit de Peix angeboten. Mein Tipp: Gehen Sie ein familiengeführtes Restaurant, wo die ibizenkische Küche noch lebendig, die Zutaten von bester Qualität sind und lassen sie sich einen Bullit de Peix schmecken.

Ich wünsche Ihnen BON PROFIT. Herzlichst Mona.